

Auf unserer Fahrt von Page zum Zion National Park machten wir einen Zwischenstopp am Lake Powell. Der Lake Powell liegt im Grenzgebiet zwischen Utah und Arizona und wurde durch den Bau des Glen Canyon Dam in den 1960er-Jahren geschaffen. Der Stausee erstreckt sich über rund 300 Kilometer Länge und besitzt eine Uferlinie von mehr als 3.000 Kilometern – ein Labyrinth aus Wasserarmen, umgeben von rötlichen Sandsteinfelsen. Mit einem Speichervolumen von etwa 30 Milliarden Kubikmetern gehört er zu den größten künstlichen Seen der USA. Der Damm dient gleich mehreren Zwecken: Er ist Teil des Colorado-River-Systems und speichert Wasser für Trockenzeiten. Aus dem Reservoir wird Trink- und Bewässerungswasser für rund 40 Millionen Menschen in sieben Bundesstaaten bereitgestellt. Über die Turbinen des Glen Canyon Dam werden außerdem bis zu 1.320 Megawatt Strom erzeugt – genug, um Städte und landwirtschaftliche Regionen im Südwesten zu versorgen. Besonders die Landwirtschaft profitiert, denn das gespeicherte Wasser bewässert über zwei Millionen Hektar Ackerfläche. Doch die Lage ist angespannt: Seit Jahren sinkt der Wasserstand des Lake Powell infolge von Klimawandel und langanhaltender Dürre. Niedrige Pegel gefährden nicht nur die Stromproduktion, sondern auch die Versorgung mit Trink- und Nutzwasser. Experten diskutieren inzwischen über neue Strategien im Wassermanagement, um das empfindliche Gleichgewicht zwischen Energie, Landwirtschaft und Umwelt zu sichern.Trotz dieser Herausforderungen bleibt Lake Powell ein faszinierender Ort – eine Mischung aus technischer Ingenieursleistung, lebenswichtiger Ressource und atemberaubender Landschaft im Herzen des amerikanischen Westens.