Wir haben Los Angeles als Start und Endpunkt für das Wohnmobil gewählt, weil wir von hier aus am schnellsten unsere Ziele wie Grand Canyon, Monument Valley oder Zion Nationalpark erreichen konnten. Einen Aufenthalt in Los Angeles hatten wir nicht vorgesehen. So bleibt uns die Stadt als große Autobahn in Erinnerung. Schon viele Meilen vor Los Angeles fallen die endlosen Spuren der Highways auf, die sich wie Adern durch das weite Stadtgebiet ziehen. Mehrspurige Autobahnen, Überführungen, Abfahrten – ein scheinbar endloses Netz, das die Stadt zusammenhält. Das Straßennetz von Los Angeles gehört zu den größten der Welt. Es besteht aus mehr als 1.200 Kilometern Freeways und unzähligen städtischen Straßen, die sich über die gesamte Metropolregion verteilen. Anders als in vielen europäischen Städten gibt es hier kein klares Zentrum. Die Viertel – ob Downtown, Hollywood, Santa Monica oder Pasadena – sind weit voneinander entfernt, verbunden durch breite Straßen und Verkehrsadern. Im dichten Verkehr wirkt alles perfekt organisiert und doch chaotisch zugleich. Fahrbahnen mit sechs oder acht Spuren, Einfädelungen, die in Sekundenschnelle entschieden werden müssen, und immer wieder Staus, die zum Alltag gehören. Die berühmte Interstate 405 ist fast schon ein Symbol für die Stadt – ebenso bekannt für ihre Länge wie für ihre chronische Überlastung. Für Fußgänger ist Los Angeles dagegen eine Herausforderung. Viele Straßen sind breit, die Distanzen groß, und der öffentliche Nahverkehr kommt selten an das dichte System europäischer Städte heran. Selbst kurze Wege werden hier meist mit dem Auto zurückgelegt.
Als letzte Station vor der Abgabe des Wohnmobils hatten wir Malibu, nördlich von Los Angeles gewählt. Ein schöner Campingplatz im Hang gelegen mit einem phantastischen Blick auf den Pazifik. Aber um an den Strand zu kommen mussten wir erst den Highway überqueren. Den letzten Abend vor der Abgabe des Wohnmobils wollten wir im nahegelegenen Fischrestaurant ausklingen lassen. Als Fußgänger gab es nur die Möglichkeit am Highway entlang zu gehen. Die Amerikaner fahren natürlich mit dem Auto vor. Wir haben den schönen Abend trotzdem in vollen Zügen genossen! Am nächsten Morgen vor der Abfahrt aus Malibu zur Wohnmobile Abgabe konnten wir die Sonne über LA aufgehen sehen. Aus der Ferne war von den vielen Autobahnen nichts zu sehen.



