Am Samstag sind wir von Honolulu nach Papeete auf Tahiti geflogen. Diese Flugverbindung gibt es nur einmal pro Woche. Wir kamen erst um 22.30 Uhr an. Trotzdem wurden wir freundlich von einer Tanzgruppe am Flughafen begrüßt. Auch der Vermieter unser Wohnung nahm uns kurz vor Mitternacht noch in Empfang. Er war auch so freundlich und hat uns Sonntag Vormittag zum Flughafen gefahren damit wir unseren Leihwagen abholen konnten. Dienstag wollten wir die Insel erkunden und sind mit dem Auto die 110 km um Tahiti gefahren. Wir hatten uns eine idyllische Strandrunde vorgestellt. Doch die Fahrt zeigte ein viel realeres Bild der Insel. Die Küstenstraße führt fast durchgehend am Meer entlang, flankiert von steilen, grünen Berghängen und immer wieder schönen Blicken auf die Lagune. Überrascht hat uns, wie viele Grundstücke direkt am Wasser bebaut sind. Einige wirken gepflegt, andere sind einfach gehalten oder durch hohe Zäune und Mauern abgeschirmt. Dazwischen tauchen verlassene Häuser, geschlossene Läden und alte Autowracks auf, oft halb im tropischen Grün verschwunden. Diese Mischung aus Schönheit und Vergänglichkeit begleitet einen kilometerweit. Und nicht in jeder Gegend fühlt man sich sofort wohl.
Einen Stopp legten wir am Vaihi Wasserfall ein, sehr schön im dichten tropischen Grün gelegen. Danach kamen unsere Schwimmsachen noch zum Einsatz. Pointe Venus ist ein schwarzer Sandstrand mit feinem Sand, Duschen und tollen Ausblick auf die Berge. Nach dem Baden kehrten wir nach Papeete zurück.
Während unserer Fahrt um Tahiti wurde uns klar: Die Bilder von türkisfarbenem Wasser und tropischem Grün zeigen nur einen Teil der Realität. Daneben existiert eine soziale Realität, die ebenso präsent ist: Armut, Ungleichheit, Alltagssorgen.
Wenn man an manchen Stränden badet, Villen oder Ferienhäuser sieht, und wenige hundert Meter weiter einfache Häuser mit Mauern oder verlassen wirkende Grundstücke, dann spürt man den Kontrast. Solche Eindrücke machen deutlich, dass Tahiti nicht aus Postkartenmotiven besteht, sondern aus Menschen und deren Lebensbedingungen.





