Autor: Detlev Kuschke

  • Tahuata

    Die kurze Fahrt von Hiva Oa führt durch eine Meerenge hindurch nach Tahuata. Bei schönstem Wetter hat man immer wieder den Blick auf kleine Buchten mit Sandstrand und Palmen, die aber nur über das Meer erreichbar sind. Sobald wir die Bucht von Tahuata erreicht hatten hörten wir sofort das Rattern der Ankerkette und die beiden Krähne wurden in Gang gesetzt. Unverzüglich begann das Entladen und ausschiffen. In der Bucht liegt der kleine Ort Vaitahu. Auch auf dieser Marquesas Insel  ist das Eintreffen der Aranui ein großes Ereignis und willkommene Abwechslung für die wenigen Bewohner. Es gibt dann immer einen extra aufgebauten Markt mit Tanz und Musik. Wir trinken etwas in der kleinen Snack Bar am Strand. Ein bunt angemalter alter Wohnwagen, ein einfaches Vordach, ein paar Plastikstühle direkt am Meer und freundliche, hilfsbereite Menschen.

  • Bus Lieferung auf den Marquesas

    Achtung: Für Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft nicht geeignet!

  • Hiva Oa – Insel von Paul Gauguin und Jacques Brel

    Donnerstag, 4. Dezember
    Am Morgen machten wir im kleinen Hafen von Hiva Oa fest. Der Hauptort Atuona liegt in der Nachbarbucht. Ich schloss mich der Wandergruppe an, die über den dazwischen liegenden Berg ging. Für die anderen Gäste fuhr der Bus zum Dorf. Die Wanderroute führte an dem über der Bucht von Atuona liegenden Friedhof vorbei. Hier findet man die Gräber des Malers Paul Gauguin und des Chanson Sängers Jacques Brel. Deren Namen sind fest mit der Insel verbunden, da sie einige Zeit auf der Insel lebten. Unten im Dorf gibt es zu den Künstlern jeweils ein kleines Museum. Nachdem Mittag ging es schon wieder weiter. Vom Oberdeck beobachteten wir gespannt das nicht ganz einfache Wendemanöver, um dem kleinen Hafen wieder zu verlassen. Ab jetzt sollte es keinen Hafen auf den kommenden Inseln mehr geben. Die Aranui ankert dann in einer Bucht und es beginnt das interessante Löschen der Ladung mit kleinen Ponton Booten und die Ausschiffung der Gäste mit der Barge.

  • Ua Pou – Insel der Felstürme

    Mittwoch, 3.Dezember
    Am fünften Tag erreichten wir morgens Ua Pou, bekannt für die markanten Felstürme, die wie steinerne Speere senkrecht aus den Bergen ragen. Trotz der 30 Grad die es heute wurden unternahm ich die Wanderung zum Aussichtspunkt oberhalb des Hafens. Der Weg bot immer wieder Ausblicke auf die Bucht, das Meer und das Dorf, das sich entlang der Küste schmiegt. Da es seit 3 Monaten nicht mehr geregnet hatte, war die Vegetation entlang des Weges komplett vertrocknet. Nach Regenfällen wird es dann wieder sehr schnell grün. Ein Vorgang, der sich hier regelmäßig wiederholt. Zum Mittagessen gingen wir ins Dorf. Zur Begrüßung gab es auch hier eine traditionelle Tanzvorführung. Der Nachmittag führte zurück ans Meer. Direkt neben dem Schiff lag ein kleiner Strand, den wir zum Baden nutzten. Im Hafen konnten wir dabei das Ent- und Beladen beobachten. Den ganzen Tag kamen Inselbewohner mit ihren Autos um ihre Waren abzuholen oder Abzugeben. Auch ein Kleinbus und ein Pferd waren dabei.

  • Nuku Hiva – die größte Insel der Marquesas

    Nach einem Tag auf See erreichten wir die größte der Marquesas-Inseln: Nuku Hiva. Gleich nach der Ankunft startete das Ent- und Beladen der mitgeführten Ladung.
    Jörg, der Guide für die deutschsprachigen Gäste an Bord, hatte uns am Seetag viel über die Geschichte und Kultur der Marquesas berichtet. Er lebt schon seit 20 Jahren auf Tahiti und ist mit einer Frau von Nuka Hiva verheiratet. Mit Pickups fuhren wir quer über die Insel. Unser Pickup hatte auch Sitzplätze auf der Ladefläche. Ein Traum für Luca. Die Straßen winden sich durch üppige Vegetation, vorbei an verstreuten Häusern und immer wieder mit Blick auf das Meer. Nach einigen Zwischenstopps machten wir halt an der Kultstätte „Ensemble Tahakia Kamuihei Teiipoka“. Dort erlebten wir eine Tanzvorführung, kraftvoll, rhythmisch und mit einer Energie, die zeigt, dass Tradition hier nicht nur Touristen Show, sondern auch wiederbelebte Kultur ist. Regelmäßig treffen sich die Bewohner verschiedener Inseln zu eigenen Art Festivals. Zum Mittagessen ging es weiter nach Taipivai, ein Tal, dass durch Herman Melvilles Roman „Typee“ bekannt wurde. Im Dorf gab es ein einfaches, aber köstliches Essen, frischer Fisch, Gemüse, Früchte und Schwein aus dem Erdofen, eine Spezialität der Südsee Inseln. Am Abend erwartete uns an Bord der Aranui ein polynesischer Abend mit Musik, Tanz und Blumenkränzen.  Ein lebendiger Ausklang eines intensiven Tages.

  • Erster Aranui Stopp – Atoll Fakarava

    Samstag Vormittag ging es aufs Schiff. Da es nur ca. 160 Gäste waren lief alles ruhig und entspannt ab. Nachdem wir die Kabinen bezogen hatten, gab es zur Begrüßung noch eine Aufführung einer Tanzgruppe aus Tahiti. Zwischendurch wurden auch Gäste aufgefordert mitzutanzen. Natürlich traf es mich. Ich gab mein Bestes! Sonntag Morgen legte die Aranui als erste Station im Atoll Fakarava, etwa 450 km nordöstlich von Tahiti, tief im Herzen der Tuamotu-Inselwelt an. Fakarava ist das zweitgrößte Atoll Französisch-Polynesiens (nach dem Atoll Rangiroa), mit einer riesigen Lagune und nur wenigen Landflächen. Fakarava wurde wegen seines ökologischen Werts von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Das bedeutet: Die Natur ist besonders geschützt, die Insel bietet Korallenriffe und Lagune in fast unberührtem Zustand. Das Atoll ist ein schmaler  Ring mit einem sogenannten Pass, in den das Schiff einfährt und dann vor dem Hauptdorf Rotoava ankert. Mit den beiden Beibooten wurden wir ausgeschifft. Das Dorf besteht aus ein paar Häusern, einer Tankstelle, einer kleinen Kirche und einfachen Läden. Wir wanderten am Ufer entlang zu einer kleinen Hotelanlage. Hier gibt es die Besonderheit, das die Sonnenschirme, Tische und Bänke im Wasser stehen. Bei einem Drink im Wasser schwimmen dann die Haie zwischen den Gästen umher. Sonntag Vormittag hatte die Bar noch geschlossen und ca. 10 Haie hatten sich sternförmig um einen Pfeiler des nahen Stegs gereiht. Wir hatten Bade- und Schnorchelausrüstung dabei und nutzen den traumhaften Strand. Mittags ging es zurück und die Aranui legte ab Richtung Marquesas Inseln. Für Montag stand ein kompletter Seetag auf dem Programm.

  • Französisch-Polynesien, Tahiti, Papeete, Aranui 5

    Französisch-Polynesien besteht aus 118 Inseln, verteilt auf einer Fläche so groß wie Europa, doch nur ein kleiner Teil davon ist bewohnt. Die Inseln liegen einsam im Pazifik, weit entfernt von jedem Kontinent. Bekannt sind sie für türkisfarbene Lagunen, Vulkankegel und üppige Vegetation.
    Politisch ist Französisch Polynesien ein Überseegebiet der Französischen Republik. Es gibt zwar ein eigenes Parlament, aber  Gesetzgebung, Verwaltung und Geldsystem sind französisch geprägt. Einwohner haben die französische Staatsbürgerschaft. EU-Recht gilt nur zum Teil, der Einfluss aus Europa ist aber spürbar. Dennoch bleibt die Kultur tief polynesisch. Sprache, Traditionen und Alltag verbinden europäische Prägung mit lokaler Identität.
    Tahiti, die größte Insel des Archipels, ist das wirtschaftliche Zentrum. Hier befindet sich auch die Hauptstadt Papeete, unser derzeitiger Aufenthaltsort. Papeete ist eine lebendige Stadt mit Hafen, Markt, Verkehr, Straßenküchen und einer Mischung aus kolonialer Vergangenheit und moderner Inselrealität.
    Am Samstag gehen wir hier an Bord der Aranui 5, einem Frachtschiff mit Passagierkabinen, das die entlegenen Marquesas-Inseln versorgt. Es ist halb Kreuzfahrtschiff, halb Versorgungsfrachter. Die Aranui bringt Güter, Baumaterial und Lebensmittel zu Inseln, die sonst schwer erreichbar wären und nimmt Reisende mit. Die kommenden Tage werden uns weit weg von Tahitis Küste führen, zu Orten, die nur über den Seeweg erreichbar sind, zu Dörfern, die auf Lieferungen warten, und zu Inseln, die selbst in Französisch-Polynesien als abgelegen gelten.
    Wir sind schon voller Vorfreude und sehr gespannt was wir bei dieser Schiffsreise erleben werden.

  • Rund um Tahiti – Eindrücke von der Küstenstraße

    Am Samstag sind wir von Honolulu nach Papeete auf Tahiti geflogen. Diese Flugverbindung gibt es nur einmal pro Woche. Wir kamen erst um 22.30 Uhr an. Trotzdem wurden wir freundlich von einer Tanzgruppe am Flughafen begrüßt. Auch der Vermieter unser Wohnung nahm uns kurz vor Mitternacht noch in Empfang. Er war auch so freundlich und hat uns Sonntag Vormittag zum Flughafen gefahren damit wir unseren Leihwagen abholen konnten. Dienstag wollten wir die Insel erkunden und sind mit dem Auto die 110 km um Tahiti gefahren. Wir hatten uns eine idyllische Strandrunde vorgestellt. Doch die Fahrt zeigte ein viel realeres Bild der Insel. Die Küstenstraße führt fast durchgehend am Meer entlang, flankiert von steilen, grünen Berghängen und immer wieder schönen Blicken auf die Lagune. Überrascht hat uns, wie viele Grundstücke direkt am Wasser bebaut sind. Einige wirken gepflegt, andere sind einfach gehalten oder durch hohe Zäune und Mauern abgeschirmt. Dazwischen tauchen verlassene Häuser, geschlossene Läden und alte Autowracks auf, oft halb im tropischen Grün verschwunden. Diese Mischung aus Schönheit und Vergänglichkeit begleitet einen kilometerweit. Und nicht in jeder Gegend fühlt man sich sofort wohl.

    Einen Stopp legten wir am Vaihi Wasserfall ein, sehr schön im dichten tropischen Grün gelegen. Danach kamen unsere Schwimmsachen noch zum Einsatz. Pointe Venus ist ein schwarzer Sandstrand mit feinem Sand, Duschen und tollen Ausblick auf die Berge. Nach dem Baden kehrten wir nach Papeete zurück.
    Während unserer Fahrt um Tahiti wurde uns klar: Die Bilder von türkisfarbenem Wasser und tropischem Grün zeigen nur einen Teil der Realität. Daneben existiert eine soziale Realität, die ebenso präsent ist: Armut, Ungleichheit, Alltagssorgen.
    Wenn man an manchen Stränden badet, Villen oder Ferienhäuser sieht, und wenige hundert Meter weiter einfache Häuser mit Mauern oder verlassen wirkende Grundstücke, dann spürt man den Kontrast. Solche Eindrücke machen deutlich, dass Tahiti nicht aus Postkartenmotiven besteht, sondern aus Menschen und deren Lebensbedingungen.

  • Kauai aus der Vogelperspektive

    Als Highlight unseres Aufenthaltes wollten wir Kauai aus der Luft erleben, bei einem Rundflug mit ‚Wings over Kauai“. Der kleine Flieger startete vom Haupt-Flughafen Līhuʻe und bot schon kurz nach dem Abheben einen wunderbaren Blick über die Küste, die Berge und die grünen Täler der Insel aus der Vogelperspektive. Der Flug führte entlang der Südküste, über den Waimea Canyon und weiter zur Nā Pali Coast, deren steile Felswände besonders eindrucksvoll wirken. Diesen Teil der Insel kann man nur per Flieger oder über das Wasser erreichen. Auch Hanalei Valley und die dicht bewachsene Inselmitte waren gut zu sehen. Die Sicht war heute klar, nur in höheren Lagen hingen einige Wolken, wie für Kauai typisch. Kamaka, der junge Pilot erklärte uns die wichtigsten Orte und Besonderheiten seiner Insel mit einer gewissen Begeisterung. Kamaka ist in dem Ort in dem wir auf Kauai wohnten aufgewachsen und lebt dort.
    Der Rundflug dauerte eine gute Stunde und wir konnten dabei auch die Orte, die wir schon per Auto erkundet hatten sowie unsere Ferienanlage mit Beach aus der Luft betrachten. Aufgefallen waren uns unterwegs die großen Kaffeeplantagen im Süden der Insel. Da unser Kaffee zur Neige ging hatten wir für den nächsten Tag gleich ein weiteres Ausflugsziel um den lokalen Kauai Kaffee vor Ort zu probieren. Am letzten Tag nutzten wir dann noch mal ausgiebig unseren Strand und den Pool. Diesmal fiel uns der Abschied besonders schwer. Kauai hatte es uns angetan und wird nicht umsonst als schönste Insel Hawaiis bezeichnet.

  • Weimea Canyon – Reisfelder – Grüne Meeresschildkröte

    Nachdem wir am Lae Nani Beach uns zwei Tage entspannt hatten, wollten wir doch die wunderschöne Insel ein wenig erkunden. Am Samstag ging es zum Waimea Canyon. Entlang der Panoramastraße – dem Waimea Canyon Drive – liegen mehrere Aussichtspunkte von denen man weit in die Schluchten und auf der anderen Seite teilweise bis zur Küste sehen kann. Wir waren ja erst vor wenigen Wochen beim Grand Canyon, der uns sehr beeindruckt hatte. Aber auch hier standen wir wieder erführchtig am Rand und guckten in den Abgrund. Mit solchen Ausmaßen hatten wir nicht gerechnet.
    Der Great Canyon des Pazifik auf der Westseite Kauais ist etwa 22 Kilometer lang, bis zu 900 Meter tief und rund 1,5 Kilometer breit. Entstanden ist er durch den Einsturz einer Vulkanflanke sowie durch die jahrtausendelange Erosion des Waimea River, der die Landschaft immer weiter ausgespült hat. Die markante rotbraune Farbe der Felsen stammt von stark verwitterter, eisenhaltiger Vulkanerde.

    Am nächsten Tag ging es entlang der Nordküste Richtung Hanalei. Die Fahrt führte über eine kurvenreiche Straße, vorbei an dichtem Regenwald und weiten Ausblicken auf die grünen Berghänge. Je weiter man nach Norden kommt, desto tropischer wirkt die Landschaft. Hinter Hanalei wird die Straße immer enger und führt über schmale Brücken und direkt an der bröckelnden Steilküste entlang.  Zeit zum Umdrehen!

    Auf der Rückfahrt halten wir am Aussichtspunkt oberhalb des Hanalei Valley. Ins Tals öffnet sich der Blick auf weite Taro- und Reis-Felder, die seit Jahrhunderten bewirtschaftet werden und noch heute zu den wichtigsten Anbaugebieten der Insel zählen. Zwischen den Feldern schlängeln sich kleine Wasserläufe, und über allem ragen die grünen, steilen Berghänge auf, aus denen nach Regen unzählige Wasserfälle herabfließen. Das Tal ist ein Stück traditionelles Hawaii, das maßgeblich zur Versorgung und Kultur der Insel beiträgt.

    Ein Stück weiter am Anini Beach legen wir einen Badestopp ein. Durch das vorgelagerte Riff ist das Wasser ganz ruhig. Optimal zum Schwimmen und Schnorcheln. Leider wird es bald dunkel. Hier wären wir gerne noch etwas länger geblieben.

    Montag ist erstmal wieder Waschtag. Doch am Nachmittag machen wir uns auf zum Poipu Beach. Hier sollen nachmittags die Schildkröten an den Strand kommen. Und tatsächlich, die Fahrt hat sich gelohnt. Eine große Anzahl der grünen Meeresschildkröten liegen wie die Badegäste am Strand in der Sonne und ruhen sich aus. Was für ein Bild!