Autor: Detlev Kuschke

  • Alte Steine und Regen im Lake Destrict

    Montag, 15. September

    Wir haben mittlerweile Schottland verlassen und machen Zwischenstation im Lake District. Gebucht hatten wir ein altes Cottage etwas außerhalb von Clappersgate einem kleinen Ort am Windermere, England’s größtem Binnensee. Und tatsächlich es lag abseits des Ortes an einem wilden Bach, nur durch eine schmale verwachsene Straße zu erreichen. Uns gefällt es. Was uns weniger gefällt ist der Regen. Bisher waren wir durch das Wetter auf unserer Reise sehr verwöhnt. Deshalb machen wir am nächsten Tag nur einen Ausflug mit dem Auto. Die Gegend ist touristisch gut erschlossen und auch zu dieser Jahreszeit gut besucht. Traumhafte baumlose sanfte Berglandschaften durchzogen mit Natursteinmauern. Dazu die Schafe als kleine weiße Punkte die über die Landschaft verteilt sind. Unser Ziel ist heute der Steinkreis von Castlerigg. Nicht so groß wie Stonehenge, aber schön gelegen. Kein Eintritt und wieder keine Touristenströme. Ulrike ist hell auf begeistert und lehnt sich gleich an einen der Steine. Anfassen ist hier erlaubt. Outlander lässt grüßen.

  • Highland Games in Pitlochry

    Samstag, 13. September

    Heute erlebten wir ein Stück echtes Schottland: die Highland Games in Pitlochry. Schon beim Ankommen lag eine besondere Stimmung in der Luft – Dudelsackmusik, bunte Kilts und die Vorfreude auf die Wettbewerbe.
    Auf dem Platz wechselten sich Tradition und Spektakel ab. Die Athleten traten in klassischen Disziplinen an: Baumstammwerfen, Steinstoßen und Hammerwurf. Kraft, Technik und ein guter Schuss schottischer Stolz gehörten hier zusammen. Jeder Versuch wurde vom Publikum lautstark begleitet – Staunen und Applaus inklusive.
    Zwischendurch sorgten Tänzerinnen in traditionellen Kostümen für bunte Abwechslung, begleitet von Pipe-Bands, deren Klang weit über das Gelände hinaus zu hören war. Es war, als würde man mitten in eine lebendige Tradition eintauchen.
    Die Highland Games sind mehr als nur ein Wettkampf – sie sind ein Fest für die ganze Stadt: Familien picknicken am Rand des Feldes, Händler bieten Shortbread und Souvenirs an, Kinder laufen zwischen den Zelten.
    Am Ende des Tages nahmen wir nicht nur viele Eindrücke, sondern auch ein Gefühl für den schottischen Gemeinschaftsgeist mit. Muskelkraft, Musik und Tradition – die Highland Games in Pitlochry vereinen alles.

  • Loch Ness

    Donnerstag, 11. September.

    Heute führte uns die Fahrt zum legendären Loch Ness. Bei herrlichem blauen Himmel mit weißen Wolken machten wir uns auf den Weg. Am Nordufer von Loch Ness angekommen, stellte sich dann aber das erwartete schottische Schauerwetter ein. Wir stoppten am kleinen Parkplatz am Ortseingang. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir das Ufer mit dem herrlichen Ausblick auf den See. Der See ist 50 km lang und bis zu 240 m tief. Ein gutes Versteck für Nessie. Zwischen den Wellen meinten wir seinen Kopf gesehen zu haben. Oder war es doch nur eine Boje? Am Ufer steht der Camper des Nessiehunter. Seid 1991 liegt er mit dem Fernrohr auf der Lauer. Sein Geld verdient er mit dem Verkauf selbstgebastelter Souvenirs. Von Touristenströmen ist heute an diesem beschaulichen Ort nichts zu spüren. Wir nehmen noch einen Kaffee an dem mit Kunstblumen verzierten kleinen Wohnwagen.
    Von dort ging es weiter am Fluss Ness entlang bis nach Inverness dem Zentrum der Highlands. Die Stadt zeigte uns ein ungewohntes Bild: einerseits historische Häuser, Brücken und enge Gassen – andererseits einige Bausünden moderner Architektur, die sich ein wenig zwischen die alten Mauern drängten. Ein Kontrast, der unschön ins Auge fällt und den wir an anderen Orten in Schottland noch nicht gesehen hatten.
    Am Abend kehrten wir zurück nach Lossiemouth. Auf dem Campingplatz erlebten wir einen warmen Sonnenuntergang über dem Meer, der den Tag in goldenes Licht tauchte – ein perfekter Abschluss für unsere Tour.

  • Auf der linken Straßenseite zur Nordküste

    Dienstag 9. September.
    Heute hieß es: Abschied von Edinburgh und mit dem Auto Richtung Nordküste.
    Nun wartet die Herausforderung Linksverkehr auf uns. Ulrike hat sich bereit erklärt das Fahren zu übernehmen. Sie hat schon Erfahrungen damit, auch wenn die schon lange zurückliegen. Ich bin froh und dankbar dafür. Irgendwie verursacht der Linksverkehr bei mir immer noch einen Knoten im Kopf.

    Die Straße führte uns durch die Berge, vorbei an Hügeln, Tälern und weiten Ausblicken, die immer wieder zum Anhalten verlockten und uns begeistern. Die Landschaft wirkt auf uns wie die Heide, nur mit viel Berg.
    In Blairgowrie and Rattray legten wir einen Stopp ein, um einzukaufen. Heute wollen wir einmal selbst kochen – ein gemütlicher Abend im Ferienhaus statt Pub oder Restaurant. Frisches Gemüse, Pasta und ein paar schottische Spezialitäten wanderten in den Korb.
    Auf dem Weg machten wir außerdem Halt beim Balmoral Castle, dem Sommersitz der königlichen Familie. Da Familiemitglieder Vorort sind, darf die Anlage nicht besucht werden. Ein freundlicher Polizist macht uns darauf aufmerksam, dass in Kürze ein königlicher Konvoi erwartet wird. Den warten wir aber nicht ab. Das ist auch gut so den anschließend werden die Straßen noch schmaler und kurvenreicher – Einspurstraße mit Ausweichstellen!
    Am Abend erreichten wir schließlich unser Ziel: einen Ferienpark bei Lossiemouth direkt an der Nordküste. Nach einem langen Tag auf der Straße freuten wir uns auf ein einfaches Abendessen – selbst gekocht und den tollen Blick aufs Meer.

  • Aufstieg zum Arther’s Seat – Edinburgh von oben

    Als ich auf unsere Busfahrt am Samstag den Berg Arthurs Seat gesehen hatte war mir klar, da muss ich rauf! Und dann war auch noch gutes Wetter vorhergesagt. Ulrike und Luca wollten lieber auf die Burg. So unternahmen wir heute mal getrennt etwas.

    Schon vom Stadtzentrum aus sieht man den markanten Hügel. Arthur’s Seat ist ein erloschener Vulkan im Herzen von Edinburgh, der sich über die Dächer erhebt – und ich war neugierig auf den Blick von oben. Der Weg hinauf begann gemächlich, wurde dann aber schnell steiler. Zwischen Grasflächen, Felsen und kleinen Pfaden zeigte sich immer wieder ein Blick zurück auf die Stadt: die Türme, die Burg, und in der Ferne das glitzernde Meer. Oben angekommen, lohnte sich der Anstieg doppelt: ein 360-Grad-Panorama über Edinburgh, Leith und die Küste. Dazu Sonnenschein, eine leichte Brise und das Gefühl, einmal ganz über der Stadt zu stehen. Der Abstieg führte mich über einen anderen Pfad zurück, vorbei an Wiesen und Picknickdecken. Arthur’s Seat ist nicht nur ein Hügel – er ist ein kleines Stück Freiheit mitten in der Hauptstadt. Ein perfekter Ausflug, um die Stadt aus einer neuen Perspektive zu erleben.

    Unten in der Stadt am Grassmarket treffen wir uns wieder bei einer Tasse Kaffee und tauschen uns über unsere Eindrücke aus.

  • Edinburgh – zwischen Markt, Schloss und Meer

    Edinburgh begrüßte uns mit strahlendem Spätsommerwetter – die Stadt zeigte sich von ihrer besten Seite. Unser Tag begann mit einem Spaziergang über den Farmers’ Market, vorbei an duftendem Gebäck, Käse und frischem Obst. Von dort ging es weiter hinauf zum majestätischen Edinburgh Castle, das hoch über der Stadt thront. In der Innenstadt stießen wir auf eine Demonstration für die schottische Unabhängigkeit. Fahnen, Musik und Stimmen füllten die Straßen – ein Stück aktueller Geschichte, direkt erlebbar zwischen den alten Mauern der Stadt. Am Nachmittag stiegen wir am Waterloo Place in den Hop-on-Hop-off-Bus. Die große Runde führte uns durch die Stadt hinaus bis nach Newhaven, wo wir im alten Fischmarkt eine Pause einlegten. Danach folgte noch eine gemütliche Runde durch das geschichtsträchtige Leith, das Hafenviertel mit seinen Kanälen und Brücken. Ein Tag voller Kontraste: vom geschichtsträchtigen Schloss bis zum Meer, von politischen Stimmen bis zu ruhigen Hafenstraßen – Edinburgh in seiner ganzen Vielfalt. Wir fühlten uns teilweise wie in einer anderen Welt oder Filmkulisse.

  • Von Notting Hill zu ABBA Voyage

    Heute am Donnerstag, den 4. September nahmen wir den roten Doppeldeckerbus und fuhren nach Notting Hill. Meinten wir jedenfalls. Bis wir merkten, dass wir in die falsche Richtung eingestiegen waren. Aber kein Problem. Stop drücken, aussteigen, die Straßenseite wechseln und nach 3 Minuten geht es in die richtige Richtung. Schon die Fahrt mit dem Doppeldecker hatte ihren Charme: oben in der ersten Reihe, vorbei an viktorianischen Häusern und kleinen Straßencafés. Ziel war der Portobello Road Market, wo es von bunten Ständen, Antiquitäten und Straßenmusik nur so wimmelte. Ein kleines Highlight: die berühmte blaue Tür – bekannt aus dem Film „Notting Hill“.

    Am Abend wechselten wir das Programm und fuhren mit der Underground zur ABBA Voyage Show. Die Atmosphäre dort war etwas ganz Besonderes – von der ersten Minute an Energie, Lichter und Musik, die das Publikum mitriss. Kaum zu glauben, dass es sich um digitale Avatare handelt – die Illusion war perfekt.Ein Tag voller Gegensätze: bunte Straßenmärkte am Nachmittag, Pop-Legenden am Abend.

    Das war nochmal ein super Abschluss in London.

    Morgen Mittag geht es mit dem Zug weiter nach Edinburgh. Ab 18.00 Uhr streikt dann die Underground in London für eine Woche!!! Glück gehabt.

  • Muss unterwegs auch sein

    Kann auch zu einem Erlebnis werden. Waschsalon in London Paddington!!

  • London – von Piccadilly bis Buckingham


    Dienstagnachmittag den 2. September machten wir uns mit der Underground auf den Weg zum Piccadilly Circus. Von dort spazierten wir weiter zum Trafalgar Square, wo das bunte Treiben der Stadt besonders lebendig wirkte. Unser Ziel war das London Eye – und zu unserer Überraschung gab es kaum Andrang. Ohne lange Schlange stiegen wir ein und teilten uns die Kabine nur mit einer kleinen Gruppe. Von oben bot sich ein fantastischer Blick über die Stadt.
    Am Mittwoch wechselten wir das Verkehrsmittel: Diesmal ging es mit dem roten Doppeldeckerbus zum Buckingham Palace. Um 11 Uhr erlebten wir die Wachablösung – präzise Schritte, Uniformen in leuchtendem Rot, begleitet vom Rhythmus der Musik. Dazu wehte die königliche Flagge: ein Zeichen, dass der König tatsächlich im Palast war.
    Nach dem Spektakel spazierten wir zurück Richtung Paddington, quer durch den Hyde Park. Sonne, Grün und das entspannte Londoner Tempo machten den Rückweg zu einem besonderen Erlebnis.

  • Bürozeit im Pub

    Andere sitzen im Großraumbüro – wir sitzen im Pub. Statt Drucker gibt’s hier Zapfanlage, statt Kantine Fish & Chips, und die einzige Deadline ist der Happy Hour-Beginn.
    Heute also: Laptop auf den Holztisch, Kaffee statt Bier (vorerst), WLAN vom Wirt – und schon wird der Pub zum Co-Working-Space der besonderen Art. Wir tippen am nächsten Blogeintrag, beantworten E-Mails und überweisen sogar Rechnungen. Muss leider auch auf der Weltreise sein. Die Post scannt unsere Briefe und verschickt sie per E-Mail.

    Arbeiten auf Reisen? Geht – und zwar erstaunlich gut. Und das Beste: Der Feierabend? Praktischerweise nur einen Tresen entfernt. 🍻